Ich hatte

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nein, keine Farm in Afrika,
ich hatte eine Vision

"Schreib dich frei" - vom Erlebnis über den Bericht zur Erzählung -
so der Titel im Seminarangebot von Schloß Puchberg.
Referent: Dr. Jürgen vom Scheidt.

Jetzt sitze ich am PC und empfinde wie bei der ersten gestellten Aufgabe
nur Ratlosigkeit. Ja, das wäre schon der erste Satz, und hat man diesen
niedergeschrieben, soll angeblich der Bann gebrochen sein, aber daran
zweifle ich sehr in diesem Moment. 16 Kursteilnehmer(innen) insgesamt,
wovon 12 bereits mehrere Seminare bei Jürgen absolviert haben. Meine
Erwartungen? Ich hatte keine, nur Freude, auf eine Woche, mit lauter
Unbekannten, die schon im Mathematikunterricht für Verwirrung sorgten.
Die 1. Aufgabe: Beschreibung des Schreibwerkzeuges - schien ein
unlösbares Problem. Wo war meine Beobachtungsgabe?
Ich seh mich am Fenster sitzen, spür die Sonne, seh den kleinen Teich im
Schloßgarten und mich, die ich verzweifelt nach Worten suche, um einen
Kugelschreiber, den ich schon unzählige Male in der Hand hielt, zu beschreiben.
Zu Papier gebrachtes Gestammel, und dieses vorlesen. Seinen Text
laut lesen, VORLESEN, den Worten Gehör verschaffen, ein wichtiger Bestandteil,
will man SCHREIBEN.
Ich höre die ersten Beiträge und frage mich
"Was habe ich hier überhaupt zu suchen?"
Natürlich steht es jedem frei, seinen Text zu präsentieren.
Ich beginne zu lesen - bitte lauter - also von Neuem, versuche,
meine Stimme unter Kontrolle zu bringen, und ende, schweißgebadet.
Jetzt, mitten in meinen Erinnerungen, fällt mir ein - für einige Momente die
Augen schließen, Bilder entstehen lassen - und dann beginnen.
Eine Woche des Selbsterfahrens liegt hinter mir, viel Gehörtes taucht aus der
Versenkung auf.
Ja nun sitze ich hier, in der gewohnten Umgebung, und stelle fest,
dass ich doch eine Erwartung hatte, nämlich die, die Blockade
abzubauen, diese lange Mine vom Kopf zur Hand, mit Tinte zu füllen.
Eine der älteren Damen, die bereits an einigen Seminaren teilnahm, und deren
Texte mich immer wieder verzauberten, hat sich mit folgenden Worten von
mir verabschiedet:
"Es stimmt nicht, dass du nicht schreiben kannst, mach weiter, bei jedem deiner
Texte, begann ich an mir zu zweifeln."

Das wäre der perfekte letzte Satz einer Erzählung.
Er hat mich mit Stolz erfüllt.

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